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6 Tipps für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung

von JobRocker, am 18. November 2018

In jedem konstruktiven Bewerbungsverfahren wird sie irgendwann einmal fallen – die Frage nach dem Gehalt. Damit du dich am Ende des Tages neben deinem Wunschjob auch noch über dein Wunschgehalt freuen kannst, haben wir sechs Tipps für deine nächste Gehaltsverhandlung zusammengestellt.

Du hast es in eine finale Bewerbungsrunde geschafft und bist von deinem Traumjob nur noch ein Gespräch entfernt. Ein Detail drückt jedoch wie ein zu kleiner Schuh. Wo, wann und vor allem wie kann ich meinen Gehaltswunsch perfekt unterbringen? Die Antwort darauf ist wie das gesamte Gespräch eine Gratwanderung aus Gefühl, Taktik und dem vielzitierten Hausverstand. Mit diesen sechs Tipps bist du während der Gehaltsverhandlung auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.

1. Informiere dich

Wenn deine Bewerbung innerhalb deiner Branche stattfindet, hast du einen Vorteil. Du weißt, was deine Arbeit ungefähr wert ist. Dennoch kann es nicht schaden, sich über das Gehaltsschema im Unternehmen zu informieren. Wenn du die Branche wechselst, bleibt dir eine umfassende Recherche zu diesem Thema ohnehin nicht erspart. Aber diese Informationen können dir möglicherweise das „Überleben“ im Bewerbungsverfahren sichern. Screene dazu deinen Bekanntenkreis, das Internet, Bewerbungsplattformen und auch Social-Media-Netzwerke.

2. Vorsichtig sein und abwarten

Im Gespräch selbst schadet eine abwartende Passivität generell nie. Ohne gelangweilt oder desinteressiert zu klingen, überlässt man die Gesprächsführung dem professionellen Gegenüber. Genauso verhält es sich (vorerst) auch bei der Frage des gewünschten Gehalts. War es früher ein Tabu darüber zu sprechen, ist jetzt davon auszugehen, dass die Frage gestellt wird. Auf jeden Fall soll die Initiative vom Gegenüber ausgehen. Wenn du in diesem Punkt mit der Tür ins Haus fällst, signalisierst du einen unbedingten Wechselwunsch, der dich in eine schlechte Verhandlungsposition bringen wird.

Sollte die Frage aber wirklich nicht gestellt werden, fällt die Angelegenheit automatisch dem Teil „Haben Sie noch Fragen?“ zu. Zu diesem Zeitpunkt ist es durchaus erlaubt, förmlich nachzuhaken, wie es in puncto Salär ausschaut. Schließlich arbeitest du ja nicht nur des Spaßes wegen.

3. Realistische Bandbreite angeben

Sicher hast du dir vorab über diesen Punkt Gedanken gemacht. Konkretisiere die Bandbreite des Gehalts vor dem Gespräch und gehe auch die Antworten dazu gedanklich durch. Dazu solltest du auf jeden Fall eine „untere Schmerzgrenze“ definieren. Darüber hinaus lege auch dein Wunschgehalt fest. Im Gespräch kannst du es ein paar Prozentpunkte nach oben korrigieren, um eine Verhandlungsbasis zu haben.

Es ist entscheidend mit realistischen Zahlen zu arbeiten. Etwa zehn Prozent Gehaltserhöhung sind bei einem Jobwechsel durchschnittlich möglich, wie Erfahrungen belegen. Wenn du einen Wechsel hauptsächlich des Geldes wegen anstrebst, könntest du durchaus auch deine Schmerzgrenze in puncto Gehaltsuntergrenze offenlegen.

4. Strategien vorbereiten

Die Frage „Warum denken Sie, dass Sie für den Job geeignet sind?“ fällt in fast jedem Bewerbungsgespräch. Im Zusammenhang mit Gehaltsverhandlungen kommt diesem Punkt aber eine besondere Bedeutung zu. Wenn du ein hohes Gehalt verlangen möchtest, solltest du gute Gründe liefern, dass du dieses auch Wert bist. Du kannst
Aus- und Weiterbildungen, Kontakte, Auslandsaufenthalte, Auszeichnungen, Erfolge und mehr ins Feld führen, um dein Gegenüber zu überzeugen.

Rücke ganz gezielt deinen Mehrwert, den du deinem potenziellen neuen Arbeitgeber bietest, in den Mittelpunkt. An diesem Punkt kannst du deine ganze Erfahrung ausspielen und auf diese Weise dein Gegenüber von deinen Qualitäten überzeugen. Wenn dir das gelingt, hast du nicht nur dein Wunschgehalt in der Tasche, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch deine MitbewerberInnen überflügelt.

5. Benefits berücksichtigen

Vergiss bei allen Vorbereitungen und Verhandlungen nicht, den ganzheitlichen Ansatz zu berücksichtigen. Mitunter ist das Gehalt nur ein Teil des tatsächlichen Bezuges. Vielleicht kann man ein niedrigeres Gehalt mit einem Dienstwagen ausgleichen? Gibt es Diensthandys, besondere Freizeitangebote oder gar eine Wohnung? Das alles schlägt sich schnell in erspartem Geld nieder, auch wenn es den schnellen Blick auf den Gehaltszettel trübt. Natürlich ist es auch legitim, die Meinung „nur Bares ist Wahres“ zu vertreten. Die Verhandlungsoptionen können sich dadurch allerdings erheblich reduzieren.

6. Nutze deine Beziehungen

Das berühmte Vitamin B. Es führt doch kein Weg daran vorbei. Doch wie schon eine alte Weisheit besagt, schaden Beziehungen nur dem, der keine hat. ForscherInnen gehen sogar davon aus, dass die Beliebtheit eines Mitarbeiters oder einer Mitarbeiterin dreimal mehr Einfluss auf Gehaltserhöhungen hat als die tatsächliche Leistung. Wenn du öfters mit dem Chef oder der Chefin zu tun hast, und er bzw. sie dich schätzt, erhöht das deine Chance sogar auf das Sechsfache. Nutze diese Gegebenheit, denn gute Kontakte sind schließlich keine Schande.

Zum Abschluss sei noch erwähnt, dass HR-ManagerInnen anspruchsvoller Unternehmen ihre BewerberInnen nicht über den Tisch ziehen wollen, sondern gewillt sind, gute Gehälter für ein gutes Team auszugeben. Fairness ist daher oberstes Gebot, auch wenn es an das „Eingemachte“ geht.

JobRocker