Ablenkung-Konzentration

Lass dich nicht ablenken! 6 Tipps für konzentriertes Arbeiten

von Kathi Mayr, am 16. Oktober 2017

„Ich kann mich heute einfach nicht konzentrieren!“ – Solche Tage kennen wir alle. Wir haben uns angesehen, welche Ablenkungsformen es gibt und wie ihr sie durch unsere 6 Tipps für fokussiertes und konzentriertes Arbeiten vermeiden könnt.

Formen der Ablenkung

Digitale Welten

Natürlich gibt es unzählige Gründe, warum wir in unserer Konzentration gestört werden. Ein wesentlicher Ablenkungsfaktor ist jedoch die in den letzten Jahren stark angewachsene Integration digitaler Zerstreuungen in unser Leben. Eine 2015 von Microsoft durchgeführte Studie mit 2.000 kanadischen Testpersonen zeigt, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne von Menschen seit dem Jahr 2000 um 4 Sekunden abgenommen hat – von 12 auf 8 Sekunden.

Zum Vergleich: Ein Goldfisch hat (angeblich) eine Aufmerksamkeitsspanne von 9 Sekunden. Eine nähere Analyse des Verhaltens der Testpersonen brachte die ForscherInnen zu dem Ergebnis, dass die Hälfte der KanadierInnen automatisch zu ihrem Smartphone greift, wenn nichts anderes ihre Aufmerksamkeit verlangt. Eine interessante Verhaltensweise ist auch das sogenannte Multiscreening: Viele Menschen greifen beispielsweise während dem Fernsehen zu ihrem Smartphone.

Die Ablenkung durch digitale Informationen ist dem einen oder der anderen sicherlich auch aus dem Arbeitsalltag bekannt: Vermeintlich langweilige Aufgaben werden gerne durch die Beantwortung eines eben hereingeflatterten E-Mails oder eine Runde Facebook unterbrochen. Eine rote Eins schreit förmlich nach unserer Aufmerksamkeit – und lässt uns das, woran wir eigentlich gerade arbeiten, schnell vergessen.

Persönliche Probleme

Doch auch die analoge Welt birgt ein nicht zu unterschätzendes Ablenkungspotenzial. Wer unter Liebeskummer, Umzugsstress oder Geldsorgen leidet, wird ebenfalls Schwierigkeiten haben, vollkommen konzentriert zu arbeiten. Es heißt zwar, man solle persönliche Probleme nicht mit in die Arbeit bringen (und umgekehrt!) oder sich sogar mit Arbeit von ihnen ablenken, doch die Umsetzung dieser guten Ratschläge gestaltet sich oft schwieriger als gedacht.

Die Umgebung

Auch die Beschaffenheit des Ortes, an dem man sich voll konzentrieren möchte, ist ein wesentlicher Faktor für das Scheitern oder Gelingen dieses Vorsatzes. Wie dieser Ort sein muss, ist von individuellen Bedürfnisse abhängig. Während der eine Student am besten auf einem unbequemen Holzsessel in der unnatürlich stillen Bibliothek lernen kann, braucht eine andere Studentin einen tiefen Couchsessel in einem überfüllten Café für maximale Konzentration.

grossraumbuero

Auch im Büro gibt es verschiedene Bedürfnisse. Wer allein in einem Raum sitzt, kann sich diese Wünsche (leise Hintergrundmusik, absolute Stille, aufgeräumter Schreibtisch, organisiertes Chaos) leichter erfüllen als Personen, die im Großraumbüro arbeiten. Doch auch in so einer Arbeitssituation gibt es natürlich Möglichkeiten, wie beispielsweise das Tragen von Kopfhörern, sich ein konzentrationsförderndes Umfeld zu schaffen.

6 Tipps für konzentriertes Arbeiten

1. Fokus

word focus

Ordne deine Tasks nach Dringlichkeit und plane die Umsetzung so, dass du nicht mehrere Dinge gleichzeitig erledigen musst. Fokussiere dich auf die eigentliche Aufgabe und setze sie konsequent um – auch wenn es spannendere Tasks auf deiner To-do-Liste gibt.

2. Nicht sofort springen

Du arbeitest an einer eher langweiligen Aufgabe und bekommst eine willkommene Ablenkung in Form einer Kleinigkeit, die du für einen Kollegen oder eine Kollegin erledigen sollst, in dein Postfach? Es ist nicht notwendig, jederzeit verfügbar zu sein und immer gleich zu springen, wenn jemand etwas braucht. Schätze lieber die Dringlichkeit der neuen Aufgabe ein und setze sie zum erforderlichen Zeitpunkt um, siehe Punkt 1.

3. Smartphone-Ban

smartphones nailed to wall

Wenn du für einen anspruchsvollen Task zwei Stunden eingeplant hast, in denen du dich voll und ganz auf die Arbeit daran konzentrieren willst, kannst du deinem Smartphone in dieser Zeit eine Pause gönnen und es abschalten oder in den Nicht-stören-Modus versetzen. Wenn du das Gefühl hast, insgesamt zu viel Zeit mit diesem Gerät zu verbringen, ist der Smartphone-Ban auch für zuhause eine gute Idee. Lege es beispielsweise während dem Serienschauen weg oder mache das Schlafzimmer zu einem handyfreien Raum.

4. Rücksicht nehmen

Wenn Büroräumlichkeiten so aufgeteilt sind, dass mehrere MitarbeiterInnen im selben Raum sitzen, kann das zu Konzentrationsschwierigkeiten führen. Lautstarkes Telefonieren, Musikbeschallung und Besprechungen begünstigen einen Geräuschpegel, der für so manchen das konzentrierte Arbeiten verunmöglicht. Vor allem in Großraumbüros ist es wichtig, einen rücksichtsvollen Umgang untereinander zu pflegen. Aus Unternehmenssicht kann es sinnvoll sein, konzentrationsfördernde Infrastruktur wie beispielsweise eigene Besprechungsräume oder auch Räume zum ungestörten Telefonieren zur Verfügung zu stellen.

5. Konzentrationsübungen

Das Internet hält unzählige Konzentrationsübungen bereit. Vor allem Über-Kreuz-Aufgaben sind sehr beliebt, denn sie fördern das Zusammenarbeiten der beiden Gehirnhälften und können ganz einfach zwischendurch ausgeführt werden. Übrigens: Auch das Spielen von Instrumenten wie Schlagzeug oder Klavier oder auch Tanzen kann konzentrationsfördernd wirken, weil dabei die Koordination aller Gliedmaßen geschult und somit auch das Zusammenspiel der Gehirnhälften aktiviert wird.

6. Kopf frei bekommen

Es gibt viele Tätigkeiten, die dabei helfen, private oder jobbezogene Probleme (zumindest kurzzeitig) zu vergessen. Such dir ein Hobby, bei dem du so richtig abschalten kannst. Beliebt sind jegliche Sportarten oder auch Kochen, Backen, Malen, Möbel umstellen – oder einfach nur eine Katze streicheln.

Wie könnt ihr euch am besten konzentrieren? Wir freuen uns auf eure Tipps via Facebook oder Twitter.

Kathi Mayr