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Bullet Journal – eine gute Methode für mehr Produktivität?

von Kathi Mayr, am 02. Oktober 2017

Was ist ein Bullet Journal?

Eigentlich ist ein Bullet Journal nichts anderes als ein leeres Notizbuch. Üblicherweise „dotted“, also mit Seiten ausgestattet, die kleine Pünktchen haben und nicht liniert oder kariert sind. Diese unbeschriebenen Seiten werden dann nach und nach zu einem umfangreichen Planungssystem, das auf alle Lebensbereiche angewendet werden kann. Erfunden wurde das Bullet Journal vom amerikanischen Designer Ryder Carroll, der das Prinzip eigentlich nur für sich selbst entwickelt hatte – doch die Idee hat sich mittlerweile weltweit verbreitet.

Wofür benützt man ein Bullet Journal?

Der Unterschied zu einem normalen Kalender oder anderen Planungstools ist die uneingeschränkte Anpassung an individuelle Bedürfnisse, weil das Bullet Journal ganz eigenständig von den Menschen gestaltet wird, die es schlussendlich auch verwenden. Aufgaben, Termine, Ziele, Vorsätze und Gewohnheiten werden verschriftlicht, eingeplant und reflektiert.

Wie kann ein Bullet Journal strukturiert sein?

In einem Bullet Journal können verschiedene Dinge festgehalten und geplant werden. Es geht darum, sich einen Überblick über Termine, To-dos, Ziele etc. zu verschaffen und alles in Listen zu packen. Diese Listen werden mit individuellen oder den von Ryder Carroll vorgeschlagenen Symbolen versehen, die über den Status der Aufgabe Auskunft geben. Die Strukturierung des BuJos kann ganz individuell gestaltet werden.

Es gibt aber ein paar Abschnitte, die von vielen Bullet Journalists verwendet werden: The Key Section: In diesem Bereich werden die Symbole, die den Erledigungsgrad einer Aufgabe anzeigen, definiert. Beispielsweise können das Zeichen für Aufgabe begonnen, verschoben, erledigt oder abgebrochen sein. The Future Log: Dieser Abschnitt ist eine Jahresübersicht, die je nach Belieben ausführlicher oder kompakt auf einer Seite gestaltet werden kann –  mit dem Ziel, wichtige Dinge wie Geburtstage, Urlaube oder andere Events auf einen Blick zu erfassen.

Bullet Journal Future Log

Bullet Journal Future Log[/caption] The Monthly Log: Die Monatsübersicht wird meist so gestaltet, dass auf der linken Seite alle Tage des Monats untereinander aufgeschrieben werden und Termine jeweils neben den Tag. Die rechte Seite wird für Aufgaben, die im Laufe des Monats erledigt werden sollen, genützt. Hier werden auch Aufgaben eingetragen, die aus vergangenen Monaten verschoben wurden.

The Weekly Log: In die Wochenübersicht werden die Termine und Aufgaben für die aktuelle Woche aus der Monatsübersicht übertragen. Der Gedanke dahinter ist, auf diese Weise Wochen im Vorhinein zu strukturieren und nicht den Überblick zu verlieren.

The Daily Log: Anschließend an die Wochenansicht folgt eine Tagesübersicht. Auf diesen Seiten kann jeden Tag eingetragen werden, welche Termine anstehen, Aufgaben erledigt werden müssen (und erledigt wurden) sowie die Tagesziele.

Collections: Neben der Organisation und Koordination von Aufgaben und Terminen kann das Bullet Journal auch Assistent bei der Erledigung bestimmter Ziele, Beobachtung von Gewohnheiten und Umsetzung von Vorsätzen sein. Ein Sleep Log kann beispielsweise die eigenen Schlafgewohnheiten (Dauer, Qualität, Traumintensität etc.) festhalten, Meal/Food Log und Workout Log folgen einem ähnlichen Prinzip. Es kann festgehalten werden, an welchen Tagen ein täglicher Wasserkonsum von 3 Litern eingehalten, welche Bücher gelesen und welche Filme oder Serien angesehen wurden.

Das Bullet Journal – ein Zeitfresser?

Wenn man einen Blick in die Sozialen Medien wirft und sie nach #bulletjournal durchsucht, sieht man sofort, dass sich sämtliche Menschen vor allem kreativ in ihren Notizbüchern austoben. Fotos und Videos von aufwändig gezeichneten Seiten und handschriftlich verfassten To-do-Listen, die einem Kalligraphie-Seminar entstammen könnten, überfluten Instagram & Co.

Wer mit einem Bullet Journal starten möchte, muss sich davor genau überlegen, wie viel Zeit sie/er investieren kann und will. Nicht jedeR muss Stifte in 8 unterschiedlichen (Pastell-) Farben kaufen und Motivationssprüche, Zitate und Listen über Schlaf-, Ess- und Trinkgewohnheiten in das Bullet Journal übertragen. Der große Vorteil ist, dass Kalender, Notizbuch und Tagebuch in einem Buch zusammengefasst werden, jedeR aber genau die Abschnitte gestalten kann, die sie/er braucht.

Produktivitäts-Boost Bullet Journal?

Bullet Journal Selbstversuch

 

Doch wie viel ist nun wirklich dran an der Idee, die eigene Produktivität durch Bullet Journaling zu steigern? Ist das Prinzip eher für das Privatleben oder auch im Job hilfreich? In einem vierwöchigen Selbstversuch sind wir diesen Fragen nachgegangen.

Hast du schon Erfahrungen mit dem Bullet Journal und konntest dadurch z. B. deine Produktivität steigern? Lass es uns wissen! Schreib uns direkt via Facebook oder Twitter!  

Text: Kathi Mayr
Fotocredits: giphy.com, unsplash.com, Kathi Mayr, bulletjournal.com

Kathi Mayr