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Die 7 häufigsten Fragen im Bewerbungsgespräch

von JobRocker, am 08. August 2016

Du kennst die Situation: Du wurdest von einem HR-Manager zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen und darfst dich persönlich beweisen. Trotz unterschiedlicher Unternehmen, Personen, Jobs und Anforderungen laufen diese Gespräche großteils ähnlich ab. Wir haben die sieben beliebtesten Fragen, die gestellt werden, zusammengefasst.

Die perfekte Vorbereitung startet bereits bei der Terminvereinbarung. Psychologen und Coaches sind sich einig, dass Bewerbungsgespräche prinzipiell wie Juryvotings funktionieren. Das bedeutet, dass Jurymitglieder zu fortgeschrittener Stunde zwar mehr Vergleichswerte haben, gleichzeitig aber in der Beurteilung milder werden. Der JobRocker-Tipp in Anlehnung an eine biblische Weisheit: Die Letzten werden die Ersten sein – wähle einen möglichst späten Termin.

Informiere dich auch über mögliche GesprächspartnerInnen. Du solltest zumindest EntscheidungsträgerInnen der HR-Abteilung und GeschäftsführerInnen namentlich kennen. Unternehmens-Websites, Business-Netzwerke und Google liefern dir wichtige Informationen. Gleichzeitig kannst du dir auch ein Bild über den Dresscode des Unternehmens machen und dein Auftreten entsprechend anpassen.

Zu Beginn gilt es, mit dem ersten Eindruck Punkte zu sammeln. Sympathisches Lächeln, ein gut dosierter Händedruck, Blickkontakt und eine offensive, aber nicht aggressive Körperhaltung sind nun gefragt. Damit vermeidest du die Top 5 der Sympathie-Killer:

  • fehlender Blickkontakt
  • fehlendes Lächeln
  • unruhiges Zappeln
  • schlaffe Körperhaltung
  • schlaffer Händedruck

Dann steht einem spannenden Gespräch nichts mehr im Weg! Achte dabei aber trotz aller Vorbereitungen darauf, authentisch zu sein und lerne keine Phrasen auswendig. Sonst läufst du Gefahr, von deinen GesprächspartnerInnen schon nach wenigen Sätzen abgeschrieben zu werden.

1. Erzählen Sie doch einmal etwas über sich, wie würden Sie sich beschreiben?

Der Klassiker zum Gesprächseinstieg. Das Gegenüber möchte jetzt ein paar knackige Sätze hören. Dabei geht es weniger darum, den Lebenslauf verbal aufzurollen, sondern um die Fähigkeit, Essenzielles zusammenzufassen. Die wichtigsten Eckpunkte aus dem Leben, Meilensteine, Erfolge etc. und das möglichst kurz und spannend.

Unser Tipp: Vor dem Gespräch eine Liste mit möglichen Schwerpunkten zusammenstellen und auf das Interesse des Unternehmens abstimmen. Du kannst diese Passage auch üben, nicht aber auswendig lernen! Dann gelingt der Einstieg zu einem erfolgreichen Gesprächsverlauf.

2. Warum möchten Sie in unserem Unternehmen arbeiten?

Die erste fachliche Kernfrage. Hier wird speziell darauf geachtet, wie intensiv du dich mit den Unternehmen befasst hast. Bring dabei Unternehmensfakten und deine beruflichen Stärken in Verbindung zueinander und schließe auch die Unternehmens-Philosophie in die Begründung ein. Wenn du dies noch dazu in eigenen Worten beschreibst und dich gleichzeitig mit der Philosophie identifizieren kannst, hast du diese Runde für dich entschieden. Unser Tipp: Beschäftige dich im Vorfeld mit dem Unternehmen. Studiere Website, Folder, bekannte MitarbeiterInnen und Social-Media-Präsenzen.

3. Warum möchten Sie Ihre derzeitige Arbeitsstelle verlassen?

Gute Frage – hier ist eine gut kalkulierte Antwort gefragt. Ärger mit einem Vorgesetzten? Streitigkeiten im Team? Finger weg von Themen wie diesen! Es besteht nämlich Gefahr, dass du dem Gegenüber damit signalisierst, ein unangenehmer Kollege oder eine schwierige Kollegin zu sein.

Neue berufliche Herausforderungen, begrenzte Aufstiegsmöglichkeiten im bisherigen Beruf und die Aufgabengebiete gemäß Ausschreibung – in diese Richtung muss deine Antwort gehen. Unser Tipp: Such dir aus der Ausschreibung ganz gezielt einige Punkte heraus, an die du hier anknüpfen kannst.

4. Warum sind Sie für diesen Job geeignet und wie sehen Ihre beruflichen Ziele aus?

Diese Frage ist so etwas wie ein Nachspiel zur vorhergehenden und soll dein Belastungspotenzial weiter ausreizen. Spiele an diesem Punkt ganz gezielt deine beruflichen Erfahrungen aus, erwähne die passenden Qualifikationen und gehen auf die Anforderungen der Stellenausschreibung ein. Du solltest auf jeden Punkt eine Qualifikation oder eine Stärke als Antwort parat haben. Wurde zuvor auch Frage Zwei gestellt (Warum dieses Unternehmen?), kannst du durchaus Bezug auf bereits dort gegebene Antworten nehmen und diese noch einmal betonen. Unser Tipp: Anforderungsprofil im Vorfeld mit den persönlichen Stärken matchen und in plausible Antworten verpacken.

5. Wo sehen Sie Ihre persönlichen Stärken und Schwächen?

Vorsicht Falle! Zeige Selbstbewusstsein, übertreibe es aber nicht! Niemand ist fehlerlos, niemand ist unersetzbar, niemand ist uneingeschränkt der oder die Beste. Belastbarkeit, Engagement, Loyalität bringen dich hier als Argumente weiter, wenn du diese auf deine Persönlichkeit abstimmen und authentisch verkaufen kannst. Genau so verhält es sich auch bei den Schwächen. Auswendig gelernte Standardphrasen sorgen ebenso für Ablehnung wie allzu ehrliche Schuldeingeständnisse. Unser Tipp: Schreib ganz persönlich deine Stärken und Schwächen zusammen, vergleiche sie mit den Anforderungen des Jobs und suche Argumente, die du bei Gegenfragen vorbringen kannst.

6. Welche Gehaltsvorstellungen haben Sie?

Diese Frage ist optional und wird nicht zwangsläufig gestellt. Je anspruchsvoller die Position ist, desto eher ist das Gehalt ein Thema. Sie sollte auf jeden Fall auch darauf vorbereitet sein. Eines ist ganz klar – du möchtest auf jeden Fall eine Verbesserung zur Ist-Situation, ansonsten offenbarst du einen dringenden Wechselwunsch und bringst dich damit in eine schlechte Verhandlungsposition. Unser Tipp: Informiere dich über die üblichen Gehälter in der Branche und lass auch deine Ausbildung bzw. den Bedarf an Fachkräften mit deiner Qualifikation in die Kalkulation einfließen. Nicht jeder Experte und jede Spezialistin sind zu jeder Zeit gleich begehrt.

7. Haben Sie noch Fragen?

Mit dieser Frage bewegt sich das Gespräch üblicherweise Richtung Ende. Ein bis zwei kleine Gegenfragen solltest du schon im Talon haben, um dein Interesse am Job zu unterstreichen. Vielleicht fällt das Gespräch auch auf Hobbys und Freizeit, um es per Smalltalk ausklingen zu lassen. Unser Tipp: Notiere dir während des Gesprächs Punkte, die du anschließend besprechen kannst. Das wirkt professionell und bereitet dich perfekt auf das Gesprächsfinale vor. Auf die Freizeit-Frage solltest du ebenfalls vorbereitet sein. Geh dabei deine Hobbys durch und versuche, Anknüpfungspunkte für die ausgeschriebene Position zu finden.

Fotocredit: Ryan McGuire

JobRocker