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Mit 6 Tipps vom Praktikum zur Festanstellung

von Mag. Eva Reidemeister, BA, am 03. Juni 2019

„Wenn du nur hart genug arbeitest, bekommst du den Job.“ Viele PraktikantInnen hängen dieser Idee nach. Das Credo erinnert an den Glaubenssatz vom „Tellerwäscher zum Millionär“. Und wäre es nicht super, wenn du vom Unternehmen übernommen würdest?

Leider verpufft der Traum von der Festanstellung häufig wie eine Seifenblase. Schade eigentlich, denn du hast dich gerade eingearbeitet, was du tust, macht dir Spaß und mit dem Team kommst du auch klar. Wenn die Chemie nicht nur zwischen den KollegInnen stimmt, sondern du auch noch einen guten Draht zur Führungsetage hast, solltest du aktiv werden. Denn es sieht so aus, als ob du deinen Traumjob gefunden hast.

Doch wie wird aus einem befristeten Praktikum eine unbefristete Festanstellung?

1. Eine Strategie entwickeln

„Möchtest du nach deinem Praktikum weiter für uns arbeiten?“ Viele PraktikantInnen wünschen sich genau diesen Satz von der Führungskraft, scheuen sich jedoch den Vorschlag selbst ins Feld zu führen. Klar, die Gefahr besteht, dass du verzweifelt wirkst und eine Festanstellung erzwingen möchtest. Daher unser Tipp: Bleib authentisch und bereite dich gut auf das Gespräch mit dem Chef oder der Chefin vor.

  • Dokumentiere deine Leistungen: Was hast du dem Unternehmen geboten? Hast du einzelne Projekte womöglich selbstständig auf die Beine gestellt?
  • Zeichne deine Lernkurve nach: Welches Know-how hast du mitgebracht und wie viel Neues ist dazugekommen?
  • Lerne deine Außensicht zu schätzen: Für die letzten paar Monate warst du als Newbie im Unternehmen. Das bedeutet aber auch, dass du frische Ideen mitbringst. Sammle Vorschläge: Was würdest du verbessern, in Zukunft angehen und was läuft bereits reibungslos? Um das herauszufinden, beauftragen Unternehmen zuweilen teure Consulting-Agenturen.

Diese Punkte kannst du zur Argumentation heranziehen, wenn es darum geht, warum du ein Gewinn für das Unternehmen gewesen bist und auch in Zukunft sein wirst.

2. Das Gespräch suchen

Während des Praktikums hattest du bereits Gelegenheit, das Unternehmen kennenzulernen und in die Prozesse hineinzuschnuppern. Es hat dir gefallen, aber womöglich auch dem Team und der Führungskraft. Spätestens beim Abschlussgespräch solltest du nachfragen.

Mit dem Abschluss deines Praktikums wird sich üblicherweise ein Vorgesetzter oder die Chefin nochmal mit dir zusammensetzen, um die letzten Wochen oder Monate Revue passieren zu lassen. Bei dieser Gelegenheit solltest du dein Interesse bekunden, als MitarbeiterIn im Unternehmen bleiben zu wollen. Betone dabei, was du geleistet und dazugelernt hast. Zusätzlich kannst du mit deinen Insights punkten, die das Unternehmen voranbringen sollen. Aber Vorsicht! Verschieße nicht dein gesamtes Pulver. Behalte richtig gute Ideen als Ass im Ärmel.

Sollte niemand mit einem Abschlusstermin zur Nachbesprechung auf dich zukommen, zeig Eigeninitiative und bitte um ein Abschlussgespräch. Dieses Vorgehen zeugt zusätzlich von Interesse und bringt Pluspunkte.

3. Zahlen, bitte!

Ob dir nach dem Praktikum der Sprung in die Festanstellung gelingt, hängt einerseits davon ab, ob überhaupt eine freie Stelle verfügbar ist, aber auch davon, was du in jüngster Vergangenheit geleistet hast.

Neben einer akkuraten Projektdokumentation kannst du mit Soft Skills wie Wissbegierde, Aufgeschlossenheit, rascher Auffassungsgabe und der Fähigkeit, um die Ecke zu denken, punkten. Konkret bedeutet das:

  • Du fragst nach, wenn etwas unklar ist.
  • Du bringst eigene Ideen ein und findest dadurch sogar unkonventionelle Lösungen für Probleme.
  • Hat es nicht geklappt, solltest du jedoch dafür gerade stehen und die Verantwortung übernehmen.
  • Beweise Hands-on-Mentalität: Du packst vom ersten Tag an mit an. Was das jedoch nicht bedeutet: Du machst für jedeN Kaffee und holst das Mittagessen.

4. Die offizielle Bewerbung

Je größer das Unternehmen, desto mehr Strukturen gilt es zu berücksichtigen. Das gilt auch für den Bewerbungsprozess. Achte darauf, den Bewerbungsweg einzuhalten. Selbst wenn du bereits eine Zusage bekommen hast, braucht die HR-Abteilung womöglich eine offizielle Bewerbung für die Unterlagen.

Damit erst gar keine Unklarheiten entstehen, frag im Abschlussgespräch nach, welche Unterlagen von dir benötigt werden, damit du fix an Bord gehst.

Tipp: Große Konzerne verfügen über eigene Programme, um Talente frühzeitig zu erkennen und vom Markt zu nehmen. Erkundige dich über Trainee-Programme und Talente-Pools, um vielleicht mit dem Freiwerden einer Stelle oder nach Abschluss des Studiums direkt im Unternehmen zu landen.

5. Lass dich nicht ausbeuten

Ja, du möchtest den Job – so viel ist klar. Das ist jedoch kein Grund dafür, sich unter Wert zu verkaufen. Sollte dir eine Festanstellung angeboten werden, lies den Dienstvertrag genau. Versteckt sich hinter dem Kleingedruckten nur die traurige Tatsache, dass man dich als DauerpraktikantIn anheuern möchte?

Das spricht für eine Mogelpackung beim Dienstvertrag:

  • Das Gehalt liegt deutlich unter dem, was branchenüblich ist oder berücksichtigt deine Arbeitserfahrung in Berufsjahren nicht korrekt.
  • Die Stelle ist, genau wie dein Praktikum, auf ein paar Monate befristet.
  • Überstunden, Remote Work und Dienstreisen werden vorausgesetzt und nicht extra abgegolten.
  • Benefits wie kostenloser Kaffee im Büro, Essenszuschuss, eine Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel oder Projekte zur Gesundheitsförderung werden von vornherein ausgeschlossen.
  • Werden dir wenigstens Weiterbildungsmöglichkeiten geboten? Davon profitieren schließlich beide Seiten.

6. Kontakte knüpfen

Hat es mit der Festanstellung nicht geklappt? Lass den Kopf nicht hängen. Du kannst dennoch Assets für dich herausziehen. Neben der Erfahrung im Unternehmen und neu erworbenem Know-how bietet jedes Praktikum die Gelegenheit, dein Netzwerk zu erweitern.

Verstecke dich nicht in deiner Abteilung, sondern versuche auch KollegInnen aus anderen Bereichen kennenzulernen. Gute Treffpunkte sind bekanntermaßen die Kaffeeküche sowie die Kantine. Du rauchst? Dann nutze die Raucherpause auch zum Networking.

Die neu gewonnenen Kontakte machen sich bezahlt – spätestens dann, wenn jemand über fünf Ecken eine Stellenausschreibung teilt, die aber genau zu dir passt. Die persönliche Empfehlung ist dir sicher, solange du in guter Erinnerung geblieben bist.

Ansonsten hast du immer noch das offizielle Praktikumszeugnis als Beleg für deinen Einsatz und Fleiß, das du bei zukünftigen ArbeitgeberInnen vorweisen kannst.

Zusätzlich kannst du uns mit der Suche nach deinem Traumjob beauftragen: www.jobrocker.com

Mag. Eva Reidemeister, BA

Content-Marketing-Managerin