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Du willst erfolgreich sein? Dann sag Nein! 

von Mag. Funda Karaca, am 06. November 2018

Du träumst davon, deine Karriere voranzubringen? Deshalb schiebst du Überstunden und nimmst mehr Projekte an, als du in den nächsten Monaten bewältigen kannst – Hauptsache, deinE VorgesetzteR merkt, wie sehr du dich reinhängst. Vielleicht hast du jedoch die falsche Strategie. Ja zu sagen führt nicht immer zum gewünschten Erfolg. Unser Plädoyer fürs Neinsagen.

Realität vs. Wunschvorstellung

Wie sieht der ideale Arbeitsalltag aus, in dem effektives Arbeiten möglich ist? Was wird einem wirklich geboten? Zwischen der Realität und unseren Wunschvorstellungen sind meist große Unterschiede. Es ist nicht nur die Erwartungshaltung der Vorgesetzten und KollegInnen, sondern auch die an uns selber. Wir stehen uns tagtäglich selbst im Weg.

Stay focused!

Immer wieder liest man, dass fokussiertes, gezieltes Arbeiten als erstes Gebot für einen effektiven Workflow steht. Aber die Frage ist doch, wie soll man das schaffen zwischen all der Arbeit und all den Anforderungen, mit denen man tagtäglich konfrontiert ist. Gerade dann, wenn eine Aufgabe erledigt ist, häufen sich schon die nächsten To-dos und man hat das Gefühl sich in einem Hamsterrad zu drehen.

Der Schlüssel zum Erfolg: Sag Nein!

Steve Jobs wird auf der Apple Worldwide Developers Conference (WWDC) in San José im Jahr 1997 von einem der Zuschauer zu der OpenDoc Softwaretechnik gefragt, das zu der Zeit auf Eis gelegt wurde. Die Art, wie Jobs darauf geantwortet hat, ist eine Haltung, die sehr selbstreflektierend und ehrlich zugleich ist:

“People think focus means saying yes to the thing you've got to focus on. But that's not what it means at all. It means saying no to the hundred other good ideas that there are. You have to pick carefully. I'm actually as proud of the things we haven't done as the things I have done. Innovation is saying no to 1,000 things.” – Steve Jobs

Auch wenn manche Ideen verlockend klingen, müsse man diese mit Bedacht auswählen.

Die Idee, auf das stolz zu sein, was man nicht gemacht hat, oder den Mut aufzubringen und Nein zu sagen, ist sicherlich einfacher gesagt als getan.

„Be sure while you're saying yes to someone not to be saying no to yourself.“ – Paulo Coelho

Das Reflektieren der eigenen Persönlichkeit und Prioritäten setzen ist hier notwendig, denn es sind schon Kleinigkeiten, die einen ablenken. Ablenkung ist im Alltag und in der Arbeit überall und permanent vorhanden – durch KollegInnen, Anrufe, Whatsapp-Nachrichten, Facebook-Veranstaltungseinladungen, neue Live-Videos auf Instagram – die Liste ließe sich unendlich fortsetzen. Es ist ein altbekanntes Problem: Es ist und bleibt wahnsinnig schwer nein zu sagen – egal ob zu FreundInnen, Familie oder ArbeitskollegInnen.

„Saying no emphatically doesn´t mean you are aggressive, obnoxious, selfish or controlling. It means you know how to protect yourself.“ Susan Newman

Es ist nicht nur die eigene Schuld, dass man nicht Nein sagen kann, sondern von klein auf wird einem das Jasagen antrainiert. In Einzelfällen wirst du sogar dafür bestraft, wenn du Nein sagt. Was aber außer Acht gelassen wird, ist, dass gerade das ständige Jasagen und alle glücklich machen zu wollen am Ende zu psychischen und physischen Beschwerden führen können. Angst, Wut, Stress und Unsicherheit sind nur einige der Folgen und enden nicht zuletzt mit einem Burn-out.

Natürlich hört niemand gerne ein Nein. Aber es ist genauso schwer ein Angebot abzulehnen oder einem Kollegen oder einer Kollegin Nein zu sagen. Es schwingt immer noch die Angst mit, als unhöflich oder unkollegial abgestempelt zu werden, wenn man KollegInnen nicht die volle Unterstützung anbietet. Denn Nein sagen und seine eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu schieben und auszusprechen, sind in einer Leistungsgesellschaft unerwünscht. Jedoch ist nur durch Ordnen der eigenen Dringlichkeiten ein Fokussieren möglich. Gerade in Zeiten der Leistungsgesellschaft ist diese Einstellung – zum eigenen Schutz – notwendiger denn je zuvor.

Jasagen ist einfacher – definitiv! Nichtsdestotrotz kann und sollte man öfter seine eigenen Prioritäten überdenken und persönliche Interessen auch durchbringen. Am Ende des Tages solltest du mit deinem Gewissen im Reinen sein und stolz auf das Geleistete blicken können.

Mag. Funda Karaca

Als Content Marketing Managerin betreue ich neben den Social Media Kanälen wie Facebook & Instagram, auch den JobRocker Blog. Ich schreibe rund um Themen wie HR und Recruiting, Arbeitsleben und Wissenswertes für Bewerber.